Interview - Christoph Salzig, Kommunikations-Stratege

Digitale Transformation

Christoph Salzig, Kommunikations-Stratege, pr://ip Primus inter Pares

Was sind die derzeit spannendsten Entwicklungen bei der Digitalisierung?

Fraglos die Tatsache, dass die Digitalisierung nicht einfach nur Frontend und Backend von digitalen Lösungen beinhaltet, sondern es jetzt wirklich ans "Eingemachte" geht: Geschäftsprozesse und vor allem Geschäftsmodelle!


Welche Trends werden maßlos überschätzt?

Ich finde es schwierig die Frage zu beantworten. Denn ob ein Trend erfolgreich bei Unternehmen eingesetzt werden kann, hängt einzig von der Zielsetzung ab. Wer kein Umfeld für agile Prozesse schafft, wird das Thema Agilität maßlos überschätzt finden. Wer glaubt kein Verwendungsszenario für KI im Marketing zu haben, wird KI im Marketing für überbewertet halten. 

Ich denke, es ist nicht klug von Trends auszugehen und dann zu schauen, ob sie zum Unternehmen passen. Viel mehr sollten bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen und Geschäftsmodellen keine Denkverbote herrschen. Wer sich erst einmal darüber klar wird, wohin die Reise gehen soll, wird auch die notwendige Fantasie aufbringen, die richtigen Trends für sich zu adaptieren. Und dann ist es egal ob wir über Blockchain, Künstliche Intelligenz, Internet of Things, New Work, Agilität, 5G, Virtual, Augmented oder Mixed Reality reden. Alle genannten Trends haben ihre Berechtigung, wenn sie einen Wertbeitrag leisten. Daher gilt es erst einmal diesen zu definieren. 

Nichtsdestotrotz würde ich sagen, dass Künstliche Intelligenz oder auch Content Marketing oft mißbräuchlich verwendet werden. Es ist noch lange nicht alles intelligent, wo angeblich KI zum Einsatz kommt. Und es ist noch lange nicht alles als Content zielführend, was als Content Marketing verkauft wird. Hier würde ich mir auf Anbieter-Seite mitunter etwas mehr Seriosität wünschen.


3 Tipps für Digitalisierungs-Verantwortliche, die man sofort umsetzen kann.

  • Selbst orientieren, beispielsweise in dem man sich passende Contentquellen zusammensucht, kuratiert und auswertet. So etwas lässt sich mit ein wenig Aufwand sukzessive in die Tagesroutine integrieren.
  • Vernetzen und den Austausch suchen: So etwas geht natürlich auf Konferenzen, Messen und Veranstaltungen - aber auch bei Seminaren, Workshops, Hackathons oder Barcamps am besten. Der persönliche Austausch, der ja bei solchen Anlässen auch ganz zufällig entstehen kann, ist durch nichts zu ersetzen.
  • Nicht hektisch werden. Wie bereits beschrieben muss nicht jede Sau, die durchs Dorf getrieben wird, auch gleich geschlachtet werden. Stattdessen Zeit nehmen und auf die eigenen Zielsetzungen fokussieren. Wenn man dann Gelerntes, Gehörtes und Gelesenes damit abgleicht, entstehen zwangsläufig Ideen, mit welchen Digitalisierungs-Trends erste Gehversuche unternommen werden können. Man muss nicht immer gleich das große Ganze verändern. Zur viel beschworenen Agilität gehören vor allem die kleinen Schritte und Erkenntnisse. 

Was dürfen wir von Deiner Moderation auf der Digital:Relaunch erwarten?

Ich werde allen auf den Zahn fühlen und hoffentlich wie in den letzten Jahren auch keine Langeweile aufkommen lassen. In jedem Fall wird es nicht die ganze Zeit bierernst zugehen.  


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