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Die digitale Transformation tritt in die nächste Ära ein

Im Jahr 2020 wird die digitale Transformation in eine völlig neue Phase eintreten. Bislang lag das Augenmerk meist auf der Verbesserung bestehender Prozesse und Produkte. In 2020 werden Unternehmen einen Schritt weiter gehen und agil neue digitale Produkte und Services in der Cloud entwickeln und bereitstellen.

Das markiert einen Qualitätssprung in Sachen Digitalisierung. Nun können - statt wie bisher nur bestehende Prozesse zu digitalisieren und zu optimieren - neue Maschinen, Agenten und Plattformen ohne User Interface (GUI) erstellt werden. Diese sind so neu und beispiellos, dass es in der analogen Welt nichts Vergleichbares gibt. Das setzt allerdings die Umsetzung der großen technologischen Haupttrends unserer Tage voraus: Cloud Computing, agile Organisationen, KI-Algorithmen und Orchestrierung von Microservices über APIs.

Die 10 Top Trends bei der Digitalisierung 2020

In Sachen digitale Transformation sind aktuell ohne Zweifel drei Haupttrends auszumachen, die den „Mainstream“ der Digitalisierung definieren:

1. Cloud Computing

Cloud Computing gilt als der wichtigste digitale Wegbereiter unserer Tage – und das zu Recht. Bis 2021 werden die Ausgaben für Cloud Services und Infrastruktur laut den Marktforschern von IDC mehr als 530 Milliarden Dollar betragen. Über 90 Prozent der Unternehmen sollen dann gleich mehrere Cloud-Services und -Plattformen einsetzen. Wie weit ein Unternehmen auf dem Weg der digitalen Transformation vorangeschritten ist, wird sich künftig am Grad des Einsatzes von Cloud-Ressourcen und der Integration von Ressourcen über multiple Cloud-Plattformen hinweg bemessen.

Nachdem mittlerweile die Mehrheit - auch deutscher Unternehmen - von den vielen Vorteilen der Cloud überzeugt ist, geht der Trend nun weg von der zentralisierten Private Cloud hin zu einer verteilten Cloud und der Einbeziehung öffentlicher Ressourcen, Stichwort: Hybrid Cloud und Multi Cloud.

Immer mehr Leistungen (und sogar Hardware) werden künftig „as a Service“ angeboten werden. 2020 werden Unternehmen was immer sie auch benötigen über das Internet beziehen können – etwa Cloud-native Apps. 2020 werden die in der Cloud für die Cloud entworfenen Anwendungen ihren Durchbruch haben.

Dazu wird über Microservices und Container hinaus, Serverless Computing Wesentliches beitragen, durch das sich IT-Teams nicht länger um die Provisionierung und den Betrieb von Servern kümmern müssen. Generell werden lokale Serverräume und kleine Rechenzentren verschwinden – die Angebote aus der Cloud werden viele von ihnen obsolet machen.

2. Multichannel Experience

Wer sich um kein eigenes Rechenzentrum mehr kümmern muss hat Zeit und Kraft, sich endlich um das Wichtigste für die IT zu kümmern: den Anwender. Dessen „User Experience“ wird deutlich verbessert werden. Auch weil er mittlerweile über verschiedenste, für ihn jeweils passende Kanäle angesprochen werden kann („Multichannel Experience“). Cloud-Deployments und der Einsatz anderer moderner Technologien werden künftig daran gemessen werden, ob sie Möglichkeiten zur Verbesserung der Endnutzer-Erfahrung bieten.

3. Agilen Organisation

Durch das Wegfallen der Wartung eigener Hardware können sich IT-Teams nun endlich um neue Entwicklungen kümmern, die das Unternehmen konkurrenzfähiger machen. Sie haben Zeit sich aktiv in den Umbau des Unternehmens - hin zu einer agilen Organisation - einzubringen. Wesentlicher Bestandteil eines agilen Unternehmens ist seine flexible Selbstorganisation und die Überwindung starrer Hierarchien. Um innovationsfähiger zu werden, müssen Firmen offener kommunizieren, Veränderungen schneller akzeptieren und fixe Pläne, oft mit mehrjähriger Laufzeit, zu den Akten legen. Weitere agile Merkmale und Schlagworte wären etwa Adaptive Development, Beyond Budgeting, Design Thinking, Extreme Programming, Feature Driven Development und natürlich Scrum.

Neben diesen drei digitalen Haupttrends gibt es Technologien, die im Wettbewerb den Unterschied ausmachen. IT-Teams dürfen sie 2020 keinesfalls vernachlässigen:

4. Next Generation Content Management Systeme (CMS)

Next Generation Content Management Systeme (CMS) sorgen dafür, dass der stetig wachsende Content sinnvoll abgelegt, jederzeit erreichbar und für alle Abnehmer in der Organisation über API verfügbar ist. Im Zuge des Servicegedankens werden auch die Inhalte der Organisation „as a Service“ angeboten werden. Das funktioniert weltweit. Auch stellt die Skalierung der Speicherressourcen kein Problem mehr dar. Im Gegensatz zu traditionellen beziehungsweise “monolithischen” CMS kann das Headless CMS Content über eine API verfügbar machen, egal ob der Anwender ein Smartphone oder einen PC nutzt.

5. Serverless Architekture

Gebremst wird die schöne neue Service-Welt allerdings durch den Mangel an fähigen Entwicklern. Was helfen die besten Ideen, wenn es niemanden gibt, der sie verwirklichen kann. Da der Markt für Developer weltweit leergefegt ist, wird beim Programmieren unter dem Stichwort „Low Code“ durch Frameworks mit hohem Vorfertigungsgrad deutlich weniger neuer Code notwendig. Angenehmer Nebeneffekt: Durch weniger Code werden die Projekte schneller fertig und sind einfacher zu warten. Microservices und Container können dann auch von fachfremdem Personal erstellt und via API im Unternehmensnetzwerk angeboten werden. Dabei wird JavaScript auch in diesem Jahr seine Position als prominenteste Programmiersprache ausbauen.

Lauffähig wird der Code auf Serverless Architekturen beispielsweise mit dem Dienst Lambda von Amazon Web Services – damit kann in wenigen Minuten eine Funktion erstellt und aufgerufen, sowie Protokolle, Metriken und Ablaufverfolgungsdaten angezeigt werden. AWS Lambda ist ein Verfahren, das in diesem Jahr viel Aufmerksamkeit erhalten wird. Damit kann jede Form von Geschäftslogik virtualisiert werden, steht weltweit und frei skalierend bereit ohne das dafür eigene Infrastruktur notwendig ist.

6. Jamstack-Konzept

Schnittstelle zum User ist und bleibt das Web bzw. der Browser. In der Entwicklerszene für Websites ist zu beobachten, dass LAMP (Linux, Apache MySQL, PHP) als Entwicklungsumgebung immer mehr durch das neue Jamstack-Konzept ersetzt wird. Der Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der drei Hauptkomponenten zusammen: JavaScript, APIs und Markup. Jamstack konzentriert sich auf das Front-End und vermeidet serverseitige Funktionen soweit wie möglich. Das Jamstack-Konzept ist deutlich weniger komplex als eine typische LAMP-Umgebung, erheblich sicherer und deutlich schneller.

Dann gibt es 2020 noch vier weitere Technologien im Auge zu behalten, deren Bedeutung außer Frage steht, deren Umsetzung sich aber immer noch in einer frühen Phase befindet:

7. Das Internet of Things (IoT)

Die Vernetzung von Komponenten in Produktionshallen schreitet stetig voran, bald wird vom Rechenzentrum über Maschinen bis hin zu Endgeräten alles miteinander verbunden sein und kommunizieren.

8. Autonomous Things

Autonomous Things umschreibt einen Trend, der Autos, Drohnen und Roboter, aber auch Clouds, Netzwerke und potentiell sogar Unternehmen autonom agieren lässt. Dafür ist natürlich...

9. Künstliche Intelligenz

...künstliche Intelligenz, zumeist in Form von Machine Learning, Voraussetzung. Diese hat auch auf Menschen ganz unmittelbare Auswirkungen: Mehr und mehr sind Systeme mit der Fähigkeit ausgestattet, Gesichter, Emotionen oder Verhaltensweisen zu identifizieren. Das kommt heute beispielsweise schon an Flughäfen und bei der “Erkennung von Eindringlingen“ zum Einsatz. Das war aber erst der Anfang.

10. 5G

Um all die bislang angeführten Trends verwirklichen zu können, sind schnelle Internetverbindungen eine Grundvoraussetzung. Der kommende Mobilfunkstandard 5G weckt hier große Hoffnungen – ab 2020 soll er neue Maßstäbe in den Bereichen Datengeschwindigkeit, Netzkapazität, Reaktionszeit und Datensicherheit setzen.

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